Aug 13, 2021

#5 WUNDER | Christiane Huber

Theatreale Klanginstallation mit Video-Einführung

13. August 2021, 17-21 Uhr
Ort: Kapellplatz Altötting

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme an der Vermittlungsveranstaltung ist kostenfrei.



Eine Performance zwischen Reenactment und Varieté – ein Wunder-Loop – zeichnet eine 500-jährige Chronik der Wundertaten der Schwarzen Madonnen aus Altötting (Deutschland), Czestochowa (Polen), Aparecida do Norte (Brasilien) und der Schwarzen Sara in Saintes- Maries-de-la-Mer (Frankreich), der Schutzheiligen der Roma und Sinti.

Wie können diese schwarzen Ikonen in all ihrer Widersprüchlichkeit gesehen und neu interpretiert werden für eine diverse und offene Gesellschaft? Ein theatrales Spektakel, das untersucht, welche Bedeutung Wundertaten heute haben können, um aus den religiösen Praktiken rund um Wallfahrtsorte performative Handlungen abzuleiten, die eine Gemeinschaft stärken können.

Am 13. August 2021 startet Christiane Huber in der Tiefgarage am Kapellplatz in Altötting mit der Performance WUNDER, konzipiert als essayistische Theater-Skizze und dreistündige Aktionskunst im öffentlichen Raum. Neben den Performer*innen sind alle „Marias aus Altötting” zur Mitwirkung eingeladen. Das Format entsteht in der Recherche vor Ort und in Auseinandersetzung mit den Materialien und dem Kontext.

Auf der Performance WUNDER baut das Projekt We call Wonder auf, das beim SPIELART Theaterfestival im Herbst Premiere feiert. Für die Vermittlungsreihe schau mer mal wird Christiane Huber zusätzlich zur Performance in Form eines Videos Einblicke in den Arbeitsprozess beider Projekte ermöglichen.


Aufgrund der ungebrochenen Anziehungskraft der Wallfahrten zu den Schwarzen Madonnen und den bisherigen Recherchen, ergaben sich folgende Fragestellungen:

  1. Welchen Stellenwert wollen wir heute einem Wunderglauben einräumen?
  2. Welche Bedeutung geben wir heute dem Schwarz-Sein dieser besonders wundertätigen Schwarzen Madonnen?
  3. Wenn wir davon ausgehen, dass die rituellen Inszenierungen und Aktivitäten rund um Wallfahrten auch außerhalb eines religiösen Kontexts sinnstiftend sein können: Welche performativen Handlungen lassen sich daraus ableiten und welche Bedeutung geben wir Ihnen?

Christiane Huber

Christiane Huber geboren in Altötting, Studium Music&Sound (MFA 2020), Bard College Milton Avery Graduate School of the Arts, NY.Studium der Psychologie (Diplom), private Schauspielausbildung. Ihre Praxis umfasst unterschiedliche Medien und Formate wie Performance, Sound, Installation, partizipative Methoden und Dokumentarfilm. Dabei untersucht sie soziale Praktiken und Narrative und beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen.In aktuellen Arbeiten thematisiert sie Krieg, Gewalt und insbesondere auch Lücken und Auslassungen in den Erzählungen derselben. Christiane Huber arbeitet regelmäßig in Kollaborationen mit anderen Künstler*innen wie Maria Hafner, Robert Keil, Sven Zellner, Heike Langsdorf, Michael Schmid und democraticArts.